Verabschiedung Vorschulkinder Juli 2020

„Hallo, du da! Ich bin ein Vorschulkind im Kindergarten Maria Alber und ich muss dir unbedingt von meinem tollen Tag im Kindergarten erzählen!

Heute ist ein aufregender Tag gewesen. Es hat schon morgens angefangen, ich musste nämlich gleich in der Früh an meinen Schulranzen denken, denn ich durfte ihn mit in den Kindergarten nehmen. Schnell habe ich mich gewaschen, Zähne geputzt und das schickste Outfit angezogen, da ich meinen Ranzen unbedingt schnell anziehen wollte, denn ich bin ja schon groß!

„Mamaaa!!! Wir müssen looooooooos“, hab ich gerufen. Ich weiß nicht, warum die Erwachsenen immer so trödeln, wenn ich es eilig habe?

Als wir endlich angekommen sind, wurde ich von allen Erzieherinnen bewundert, sie meinten ich sei heute sehr schick angezogen und der Ranzen steht mir gut. Ich dachte jetzt geht gleich die Feier los, aber dann war‘s erst mal wieder ganz „normal“ wie jeden Tag. Wir haben Morgenkreis gemacht, gespielt und gegessen und die ganze Zeit hab ich mich gefragt, wann denn endlich die jüngeren Kinder abgeholt werden, denn die Erwachsenen meinten, dass die Feier erst dann losgeht, wenn die kleineren Kinder weg sind. Endlich war Abholzeit und die Jüngeren gingen Heim. Mein Magen knurrte und ich wollte endlich wissen, wann wir die leckere Pizza essen, die ein kleiner Mann mit einem Hut auf dem Kopf und einem lauten Auto gebracht hatte. Mhhhh, das roch so gut! Endlich durften wir uns im Garten auf die Baumstämme in einen großen Kreis setzten, aber nicht zu nah – denn es ist ja noch Corona! Ich hab erst mal etwas getrunken und dann durften wir uns ein Stück Pizza aussuchen. Ich wollte zuerst eine Salamipizza und dann gleich noch ein Stück von der Margherita Pizza, aber die Erwachsenen sagten, dass ich erst mal mein erstes Stück aufessen sollte. Na gut, dachte ich mir, es ist noch genug da, denn es gab zwei riesengroße Kartons voll. Wir haben uns alle unterhalten und gelacht und das Kind neben mir hat vier Stücke Pizza geschafft. Puh, ich bin ziemlich froh, dass ich nicht zwei Stücke hatte, da ich jetzt irgendwie doch schon satt war.

Nach dem Essen sind wir reingegangen und ich durfte meinen Erzieherinnen meinen Schulranzen zeigen und auch das, was alles schon darin war. In meinem Mäppchen sind schon genau 18 Stifte drinnen und ich wusste schon genau, wo mein Stundenplan ist.

Als ich alles gezeigt hatte, haben wir uns alle nochmal im Garten unter den Bäumen im Schatten getroffen, denn es war ziemlich heiß. Dort gab es für jeden ein Eis, es war so erfrischend. Danach durfte ich mir die Backe mit einem bunten Regenbogen schminken lassen, das ist unser Zeichen für Zusammenhalt im Kindergarten gewesen und ich wurde mit einer lustigen Kamera fotografiert. Sie war lustig, weil aus ihr gleich das Foto von mir oben herauskam. Das sah aus wie Zauberei. Das Foto durfte ich direkt in die Tasche stecken. Dann war nochmal Spielzeit und ich habe im Sandkasten einen Vulkan gebaut.

Irgendwann mussten wir aufräumen und uns mit unserem Schulranzen auf dem Rücken im Gang ordentlich aufstellen. Ich wurde ganz aufgeregt, denn ich wusste, jetzt geht der Auftritt gleich los. Mein Herz klopfte und meine Füße konnten nicht mehr stillhalten. Ich habe durch die Glastüre meine Mama und meinen Papa mit einer Maske entdeckt und dann ging es schon los. Wir sind singend auf den Parkplatz marschiert und ich habe mich sehr angestrengt, alles richtig zu machen. Als das Lied „Ade du schöne Kindergartenzeit“ vorbei war durfte ich mich vor eine Bank stellen und den Schulranzen auch. Die Erwachsenen haben verschiedene Texte vorgelesen, zu denen wir schon letzte Woche große Bilder gemalt hatten. Als mein Text dran war musste ich mit meiner Freundin unser Bild im Kreis herumtragen und allen Eltern zeigen. Danach haben alle Kinder „Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück…“ gesungen, so wie wir das geübt hatten. Endlich durfte ich mich hinsetzten, denn es war so heiß in der Sonne und ich habe ganz schön geschwitzt! Jetzt haben wir nur noch „Ich schenk dir einen Regenbogen,…“ gesungen und ich durfte 100 Seifenblasen fliegen lassen. Hinterher hat jedes Kind eine kleine Schultüte überreicht bekommen und die Erzieherin aus der eigenen Gruppe hat immer ein paar schöne Sätze zu dem Kind gesagt, das an der Reihe war. Ich wurde dafür gelobt, dass ich immer so schön im Stuhlkreis aufpasse und alle Gruppenregeln kenne. Da wurde mir ganz warm im Bauch als ich meine Schultüte abholen durfte und mein Herz hat wieder wild geklopft.

Als alle Kinder ihre Tüte hatten durfte ich meinen Schulranzen wieder anziehen und endlich zu Mama und Papa flitzen. Sie haben mich in den Arm genommen und gesagt, dass ich das ganz toll gemacht habe. Ich habe gesehen wie Mama sich ein paar Tränen weggewischt hat und gesagt hat: „Weißt du, ich bin so stolz auf dich, dass ich schon so ein großes Schulkind habe!“

 

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