FenKid – Frühe Entwicklung von Kindern begleiten
Das Team des Kindergarten Maria Alber hat von April bis Juli an der FenKid Fortbildung der Beratungsstelle für Natürliche Geburt und Elternsein e.V. teilgenommen. Diese ging über insgesamt acht Tage. Dieses Konzept nimmt verschiedene Ansätze, wie von zum Beispiel Jesper Juul, Maria Montessori und Emmi Pikler auf und unterstützt so die Entwicklung von Kindern.
Ganz vorne stehen die psychischen Grundbedürfnisse von Kindern. Diese sind soziale Eingebundenheit (die Kinder wollen sich zugehörig fühlen), Autonomie (Freie Bestimmung und Steuerung der eigenen Handlung) und Kompetenz (Aufgaben und Probleme aus eigener Kraft bewältigen).
Eine feinfühlige Interaktion wird dort besonders großgeschrieben. So findet die Kommunikation immer auf Augenhöhe statt und dem Kind wird genau zugehört, auch wenn es etwas länger für die Beantwortung einer Frage braucht. Zudem wird dem Kind immer geholfen, wenn es um Hilfe bittet, auch wenn es die Aktion vielleicht schon selbst durchführen kann (Beispiel: Schuhe/Jacke anziehen).
Das Spielen wird ebenfalls als ein wichtiger Punkt betrachtet. Kinder fördern ihre Kreativität, Gedächtnis und Aufmerksamkeit, sie können aber auch Stress und Ängste dadurch abbauen. Gerade wenn Kindern verschiedene altersgerechte Spielsachen angeboten werden, können sich daraus ganz verschiedene Spiele entwickeln.
Auch die Bewegung spielt bei FenKid eine große Rolle. Bewegung fördert die Entwicklung in verschiedenen Bereichen. Im motorischen hilft sie den Kindern, ihre körperlichen Grenzen kennenzulernen. Im emotionalen Bereich steigert sie das Selbstwertgefühl und weckt dadurch Neugier auf Herausforderungen. Im sozialen wird der Teamgeist gestärkt und Bewegung hilft, Regeln zu verstehen und einzuhalten. Im kognitiven Bereich entwickeln sich Problemlösestrategien.
Mit der Eingewöhnung in den Kindergarten startet für Kind und Eltern ein neuer Lebensabschnitt. Um diesen so angenehm wie möglich zu gestalten, wurden einige Tipps gegeben. Eltern sind so beispielsweise gebeten, einen eher passiven Part einzunehmen. Sie sind während der Eingewöhnung anwesend, nehmen in den Gruppen dafür auf einem Besucherstuhl Platz. Sie sind ein sicherer Hafen für das Kind, während es seine neue Gruppe erkundet. Halten sich aber passiv, damit das Kind in seiner Autonomie gestärkt werden kann.
Bei Konflikten sind Fachkräfte als neutrale Beobachter anwesend und begleiten die Kinder. Dabei wird darauf geachtet, dass keine „Opfer/Täter“-Rollen entstehen und jedes Kind wird gleichbehandelt. Auch werden keine Konflikte für die Kinder gelöst, denn dies hindert sie daran, selbst an ihrer Situation etwas zu ändern. Dies könnte dazu führen, dass sie sich immer auf Erwachsene verlassen. Durch die Möglichkeit zur Frustration entwickelt das Kind zusätzlich Resilienz. Natürlich wird sofort eingegriffen, wenn es zu Handgreiflichkeiten kommen sollte. Die Kinder werden dabei unterstützt, ihre Emotionen zu regulieren. Gerade am Anfang sind die Kinder auf die Co-Regulation durch Erwachsene angewiesen, bevor sie sich selbst zu regulieren lernen.
Die Mitarbeiter*innen haben von der Fortbildung, die immer wieder für Begeisterung gesorgt hat, sehr viel mitnehmen können. Nun freuen sie sich, die Inhalte der FenKid Fortbildung in der Praxis umsetzen zu können.